Am 5.10. heulen die Sirenen

Am 5. Oktober 2019 heulen probeweise wieder die Sirenen in ganz Österreich.

Am Samstag, 5. Oktober 2019, wird wieder ein bundesweiter Zivilschutz-Probealarm durchgeführt. Zwischen 12 und 12.45 Uhr werden nach dem Signal „Sirenenprobe“ die drei Zivilschutzsignale „Warnung“, „Alarm“ und „Entwarnung“ in ganz Österreich ausgestrahlt werden.
Der Probealarm dient einerseits zur Überprüfung der technischen Einrichtungen des Warn- und Alarmsystems, andererseits soll die Bevölkerung mit diesen Signalen und ihrer Bedeutung vertraut gemacht werden.

Österreich verfügt über ein gut ausgebautes Warn- und Alarmsystem, das vom Innenministerium gemeinsam mit den Ämtern der Landesregierungen betrieben wird. Damit hat Österreich als eines von wenigen Ländern eine flächendeckende Sirenen-Warnung.

Die Signale können derzeit über etwa 8.200 Feuerwehrsirenen abgestrahlt werden. Die Auslösung der Signale kann je nach Gefahrensituation zentral von der Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Koordinationscenter des Innenministeriums, von den Landeswarnzentralen der einzelnen Bundesländer oder den Bezirkswarnzentralen erfolgen.

Neben der Auslösung dieser Sirenen wird wie bereits im Vorjahr auch heuer während des Probealarms eine Testauslösung von KATWARN Österreich/Austria durch die Bundeswarnzentrale erfolgen.

Die Bedeutung der Signale:
• Sirenenprobe: 15 Sekunden

• Warnung: drei Minuten gleich bleibender Dauerton.
Herannahende Gefahr!
Radio oder TV-Gerät (ORF) bzw. Internet einschalten, Verhaltensmaßnahmen beachten.

• Alarm: eine Minute auf- und abschwellender Heulton. Gefahr!
Schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufsuchen, über Radio oder TV-Gerät (ORF) bzw. im Internet durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen.

• Entwarnung: eine Minute gleich bleibender Dauerton. Ende der Gefahr!
Weitere Hinweise über Radio und TV-Gerät (ORF) bzw. Internet beachten.

Quelle: BMI

Grafik Zivilschutz-Probealarm 2019

Gastkommentar zum Zustand des Bundesheeres in der Presse

Ein Bundesheer für unsere Sicherheit

Die Hauptaufgabe des Heeres ist nicht, zivile Behörden zu unterstützen und mit der Militärmusik aufzuspielen.

Die österreichischen Brandschutzvorschriften geben genau vor, was ein Gebäude braucht, um ein Feuer möglichst zu verhindern und, wenn es brennt, den Schaden möglichst gering zu halten. Die meisten Gebäude in Österreich haben daher Brandschutztüren, Fluchtwege, Rauchmelder und Feuerlöscher. Jeder begegnet ihnen täglich.

Ähnlich verhält es sich auch mit unserer Landesverteidigung. Unsere Neutralität, die diplomatischen Beziehungen und schließlich auch die internationale Präsenz der Vereinten Nationen, der OSCE etc. haben eine ähnliche Funktion wie die Brandschutzvorschriften. Wenn die österreichische Sicherheit bedroht ist, braucht man ein einsatzbereites und funktionsfähiges Bundesheer.

Das Bundesheer hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Katastrophenhilfe und im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz immer wieder bewährt und wurde vor allem in diesen Momenten von der Bevölkerung wahrgenommen. Die Hauptaufgabe des Bundesheeres ist allerdings nicht, die zivilen Behörden zu unterstützen und mit der Militärmusik aufzuspielen, sondern Österreich zu schützen. Genauso wie es auch nicht die Hauptaufgabe der Feuerwehr ist, Katzen vom Baum zu retten oder Feuerwehrfeste zu organisieren, sondern Brände zu bekämpfen und Österreicherinnen und Österreicher nach Unfällen zu retten.

Stellen Sie sich vor, Ihre örtliche Feuerwehr hätte in den vergangenen zwanzig Jahren nur ungefähr die Hälfte des notwendigen Budgets bekommen. Die Folgen wären klar. Löschfahrzeuge wären veraltet und kaum funktionstüchtig, Schutzkleidung de facto nicht vorhanden und das Dach des Feuerwehrhauses kaputt. Wenn man den Notruf wählt, würde die Feuerwehr ewig brauchen und könnte wenig ausrichten. Das Haus würde ausbrennen und Menschen nach einem Unfall im Auto eingeklemmt sterben.

Genau das ist aber mit dem Bundesheer gemacht worden. Seit Jahren bewegt sich das Budget circa bei der Hälfte des europäischen Durchschnitts, wodurch sich ein großer Berg an unverzichtbaren Investitionen aufgestaut hat. Der Zustand des Bundesheeres ist erschütternd, und der Bericht „Unser Heer 2030“ benennt die Problemfelder sehr konkret.

Erschütternder Zustand

Gleichzeitig sind viele Bedrohungen nah an Österreich herangerückt. Unsere vernetzten Gesellschaften sind heute durch Terroranschläge, Cyber-Angriffe und Stromausfälle leicht aus der Balance zu bringen und ins Chaos zu stürzen. In solch einem Fall erwartet sich die Bevölkerung schnelle und effektive Hilfe durch das Bundesheer. Es ist also Zeit zu handeln. Der Bericht „Unser Heer 2030“ zeigt nicht nur auf, was fehlt, sondern vor allem, wie die Sicherheit der Bevölkerung durch die sogenannte Schutzoperation auch in Zukunft wieder garantiert werden kann.

Das Bundesheer hat sich in der Vergangenheit immer als verlässlicher Partner der Bevölkerung erwiesen, nun braucht es die Mittel, um dies auch in Zukunft zu sein.

Wenn Sie die Feuerwehr rufen und niemand kommt, um Ihnen zu helfen, sind Sie persönlich betroffen. Das Gleiche gilt beim Bundesheer, wenn wir es im Falle einer Krise brauchen und es nicht in der Lage ist, die Österreicherinnen und Österreicher entsprechend zu schützen. Die neue Bundesregierung ist hier gefordert.

Lukas Bittner (* 1983) ist Mitarbeiter in der Abteilung Militärstrategie im Bundesministerium für Landesverteidigung. Der studierte Politikwissenschaftler beschäftigt sich mit Themen der internationalen Sicherheitspolitik und dem sich ändernden Charakter von Konflikten, insbesondere mit hybriden Bedrohungen.

Quelle: Die Presse

Soldat mit Sturmgewehr im Zug …

Darf man in einem Personenzug offen eine Waffe mitnehmen? Das haben sich Passagiere am Bahnhof in Bad Schallerbach gefragt. Anlass dazu gab ein Soldat mit Sturmgewehr im Waggon.

Für Verunsicherung in einem voll besetzten Reisezug sorgte der junge Bundesheersoldat, der am Bahnhof Bad Schallerbach in einen Zug gestiegen war. Am Montagmorgen fuhr der mit einem Seesack und Rucksack bepackte Soldat in Uniform vom Bahnhof Bad Schallerbach-Wallern Richtung Wels. Er trug gut sichtbar sein Sturmgewehr geschultert. Das bereitete den Mitreisenden des besetzten Zugs Unbehagen.

Soldaten dürfen Gewehr nicht mit nach Hause nehmen

Offen bleibt, warum der Soldat nach einem Wochenende von Bad Schallerbach aus mit der Bundesheer-Waffe abreiste. Denn ein Soldat dürfe sein Gewehr auf keinen Fall übers Wochenende mit nach Hause nehmen, so Militärpressesprecher Oberstleutnant Gerhard Oberreiter: „Ein Soldat darf seine Waffe unter keinen Umständen mit nach Hause nehmen. Waffen müssen immer in der Kaserne verbleiben. Es ist verboten, sie mitzunehmen.“

Laut Auskunft des Bundesheeres dürfe ein Soldat zwar mit einem sogenannten „Marschbefehl“ mit seiner Waffe im Zug fahren, allerdings gelte diese Erlaubnis nur von Kaserne zu Kaserne, also ab den Kasernen-Standorten wie Hörsching, Wels, Linz, Ried und Enns, nicht aber im konkreten Fall ab Bad Schallerbach. „Den Anblick sei man nicht mehr gewohnt, dass Soldatinnen und Soldaten von Kaserne zu Kaserne mit öffentlichem Verkehrsmittel reisen, da die meisten jungen Menschen beim Militär mit ihrem Privatauto unterwegs sind“, so Oberreiter. Oberreiter sieht kein Problem, wenn Soldaten ihre Waffen offen tragen. Er verweist auf die schweren Transportboxen des Heeres, die es unmöglich machen würden, ein Sturmgewehr in dieser zu transportieren.

ÖBB widerspricht Bundesheer

Dem widerspricht hingegen Karl Leitner, Pressesprecher der ÖBB Oberösterreich. Er hält fest, dass in den Transportmitteln der Österreichischen Bundesbahnen Waffen unter keinen Umständen offen zur Schau mitgeführt werden dürfen: „Grundsätzlich dürfen laut Handbuch für Reisende der ÖBB keine geladenen Waffen mitgenommen werden. Ungeladene Waffen dürfen, getrennt von der Munition mitgeführt werden, aber nur, wenn sie wie die Waffe in einer geschlossenen Transportbox verwahrt sind.“

Waffen dürfen laut Leitner auch nie auf einem Sitz abgelegt werden und unbeaufsichtigt gelassen werden. Beim oberösterreichischen Bundesheer will man der Angelegenheit nun nachgehen und beim aktuellen Einrückungsturnus verstärkt auf die Sicherheitsbelehrungen eingehen.

Quelle: orf.at