Die Bedrohung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Längst stehen nicht mehr Unmengen gepanzerter Fahrzeuge hinter einem imaginären eisernen Vorhang.
Heute wird aus der Ferne agiert und es wird dort zugeschlagen, wo es der Verwaltung und der Bevölkerung sofort „weh tut“.
Cyber-Attacken sind heute das probate Mittel für Angriffe. Man muss keine Raketen verschießen oder Bomben abwerfen.
Ein Computer, ein geschickter Hacker und mangelhaft geschützte Netzwerke genügen, um binnen weniger Stunden den Ausnahmezustand hervorzurufen.
Wer meint, dass es da nur in Filmen gäbe möge einen Blick über den großen Teich werfen, wo just am Freitag dem 13. Dezember 2019 die Verwaltung einer Großstadt angegriffen, und in Folge lahmgelegt wurde.
New Orleans‘ Server wurden mit Ransomware infiziert, der Ausnahmezustand wurde erklärt und die Server mussten runtergefahren werden. (Artikel der Kronenzeitung)
Nun muss die Schad-Software gefunden und entfernt werden, bevor die Server wieder online gehen können. Die Stadtverwaltung war handlungsunfähig.
Erst kürzlich sorgte ein Stromausfall in einem Einkaufszentrum im Süden Wiens für stundenlangen Stillstand aller Verkaufsaktivitäten. Heute kann man ohne Strom und funktionierende Kassensysteme und Computer nicht einmal mehr ein Brot einkaufen.
Auch für solche Angriffe sollte das österreichische Bundesheer gerüstet sein. Sollte es, ist es aber nicht, denn an diese virtuelle Bedrohung wurde jahrelang nicht geglaubt, den mahnenden Worten der Experten keine Bedeutung geschenkt.
Das ist nur einer der vielen Mosaiksteine aus dem Bild der österreichischen Bundesheeres, der zeigt, dass es seiner verfassungsgemäßen Verpflichtung nicht nachkommen kann.
Leider ist zu erwarten, dass sich das auch mit der kommenden Regierung nicht wesentlich ändert und was bleibt, ist die bange Frage: „Wenn das Heer nicht mehr Helfen und Schützen kann, wer dann?„
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